Montag, 16. November 2009
Eine Lektion in chinesischer Sparsamkeit
Es ist ein Grundgesetz: „Schüfeli“ und „Wüscherli“ gehören zusammen. Etwas anderes kann man sich nicht vorstellen. So war ich dann auch entsetzt, dass Pingping zwar ein Wüscherli besitzt, nicht aber ein Schüfeli. Nachdem ich mich abgemüht habe, meine Wüschete mit Hilfe eines alten Papiers in den Abfall zu befördern, frage ich Pingping nach ihrer Taktik. „Na, mit einem Papier!“, so ihre einfache Antwort.

Diesem Zustand wollte ich so bald wie möglich Abhilfe verschaffen. Am nächsten Abend im Supermarkt lege ich ein Schüfeli in meinen Einkaufskorb. Ich nehme das billigste, es hat nicht einmal einen Stil. Aber es wäre sicher besser als ein Blatt Papier. Der Preis: 1 Franken. Stolz zeige ich Pingping, die sich im Supermarkt eine Reihe weiter befindet und gerade Fertignudeln mit Schweinefleisch in ihren Korb legt, meinen geplanten Kauf. Sie lacht nur und fragt wie viel es dann koste. „6 Yuan“ erwidere ich und bin sicher, dass dies wirklich billig ist. Aber nein, offensichtlich kauft man keine Haushaltswaren im Supermarkt, da sind sie doch viel zu teuer. Haushaltswaren kauft man im Gemüsemarkt. Alle meine Argumente helfen nichts, Pingping lässt mich das Supermarkt Schüfeli nicht kaufen. Sie kann unmöglich zulassen, dass ich mein Geld so verschwende.

Am nächsten Abend besuchen wir den Gemüsemarkt und finden tatsächlich ganz hinten in der Ecke einen Haushaltswarenhändler. Und der hat noch viel schönere Schüfeli. Und praktischere dazu. Mit Stil und blau. Nach einigem feilschen kaufen wir hier ein Schüfeli mit langem Stiel für 5 Yuan. Also billiger und praktischer!
Pingping Schuefeli der Begierde

... comment

 
nice picture :)

... link  


... comment