Mittwoch, 6. Januar 2010
Der grosse Wasserschaden
Der Winter in Peking wird immer abenteuerlicher. Habe ich vorgestern noch geschrieben, dass wir unter den Glücklichen und nicht vom Jahrhundertwinter betroffen sind, muss ich jetzt meine Meinung revidieren. Bei uns ist eine Wasserleitung geborsten, die ganze Wohnung war geflutet.

Nur mit Eimern und Tüchern mussten wir das Wasser beseitigen. Bis zwei Stockwerke unter uns hat das Wasser getropft. Der Vermieter liess sich nicht blicken, so haben wir uns selber aufgemacht, ein Luftentfeuchtungsgerät zu kaufen. Aber in einer so trockenen Stadt wie Peking findet man leider nur Luftbefeuchtungsgeräte. Also kaufen wir wenigstens einen kleinen Heizlüfter. Uns ist klar, dass sich damit ein Boden nicht vollständig trocknen lässt, doch mehr können wir momentan nicht tun.

Zum Glück kommt um 21 Uhr noch der Handwerker für die Reparatur vorbei. Er flickt es und gibt uns eine kleine Einführung, wie ein solcher Schaden zukünftig zu verhindern wäre. Offensichtlich müssen wir nun jedes Mal den Durchlauferhitzer ganz leeren. Dafür sind unglaubliche 4 Schritte nötig:
1. Wasser zudrehen 2. Leitung entleeren
Wasser Wasser2
3. Durchlauferhitzer entleeren (hierbei spritzt Wasser über die ganze Ablage, aber das sei normal, sagt der gute Mann) 4. Weitere Wasserleitung zudrehen
Wasser3 Wasser4

WTF??? Da muss man ja jeweils am Morgen 10 Minuten zusätzlich einplanen.

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Montag, 4. Januar 2010
Der grosse Schnee
Seit ich im November hier in Peking angekommen bin, hat es erst zweimal ganz wenige Flocken geschneit, geregnet hat es gar nie. Peking ist bekannt für das extrem trockene Wetter und die Wasserknappheit. Aber damit ist im neuen Jahr offensichtlich vorbei. Der „grosse Schnee“, wie man solches Wetter in China nennt, ist da. Es hat soviel geschneit, wie seit Dekaden nicht mehr. Die Temperaturen sind auf ein 50 Jahres Tief gefallen. In Peking und Umgebung haben 2.2 Millionen Schulkinder kältefrei bekommen.

Sommerpalast im Winter

Glücklich sind wir, die nicht mit dem Auto unterwegs sein müssen. Die wenigen Autofahrer, die sich auf die Strasse wagen, fahren mit Schritttempo.

Schnee Strasse

Der Schnee hat auch dazu geführt, dass sich die Gemüsepreise beinahe verdoppelt haben. Ohne Witz, im Gemüsemarkt haben sie uns darauf hingewiesen.

Aber zum Glück hatte es heute in der Tageszeitung einige Tipps, „Heavy Snow Survival Tips“. Da es bei euch auch ab und zu so schneit, habe ich sie euch abgeschrieben:
z.B. „If you walk, watch out for the wet and slippery road“ (beim zu Fuss gehen auf die nasse und rutschige Strasse acht geben) oder „Don’t ride bicycles“ (nicht Fahrrad fahren) und mein persönlicher Favorit „If you are a new driver, don’t drive“ (als Neulenker nicht fahren).

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Samstag, 2. Januar 2010
Neujahrsfeier im Paddy’s (Beijing)
Happy New Year aus Peking! Was macht man am Sylvesterabend in einer Stadt, für die das neue Jahr eigentlich gar noch nicht jetzt beginnt, sondern erst im Februar? Nun, man sucht nach etwas Vertrautem. Idealerweise haben wir einen Tag zuvor entdeckt, dass es das Paddy’s auch in Peking gibt. Und tatsächlich, man fühlt sich dort gleich zu Hause. Gut, anstatt Haldengut Bier gibt es Tsingtao und das Personal sieht doch ein bisschen chinesischer aus als in Winterthur. Aber ansonsten ist fast kein Unterschied zu sehen.

paddy

Wir trinken Kilkenny und die Stimmung im Paddy’s wird immer feuchtfröhlicher. Eine chinesische Band spielt Lieder von Police über Springsteen bis Guns N’Roses. Zwischendurch heizt Chef des Paddy’s die Stimmung mit lustigen Filmquiz an. Zu gewinnen gibt es Paddy Hüte und auch wir ergattern einen davon. Die Zeit verfliegt und mit einem gemeinsamen Countdown leitet das ganze Pub gemeinsam das Jahr 2010 ein. Und für mich ist klar, das war nicht mein letzter Besuch im Paddy’s (Beijing ;-)).

Gerry Me

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Freitag, 25. Dezember 2009
Season’s Greetings
Anstatt vieler Worte lieber einige Weihnachtsimpressionen.
Einer von hunderten Weihnachtsbäumen ausserhalb des Nationalstadions
Birdsnest

Winterfunland im Nationalstadion
imbirdsnest

Weihnachtsdekoration im Solana Einkaufszentrum
Solana
<br />
Solana2

Weihnachtsbaum im Kempinski Hotel
Kempinski

Auch in Peking wird die Bachmannsche Tradition fortgesetzt: Fondue chinoise am 24.12.
Hotpot

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Montag, 21. Dezember 2009
Im Zoo
Heute war ich im Zoo.
Nein, Pandabären habe ich keine gesehen. Denn wenn der Pekinger davon redet, er gehe zum Zoo, dann meint er damit nicht den Zoo an sich, sondern hunderte von Kleiderläden gleich neben dem berühmten Pekinger Zoo.

Schon seit meiner Ankunft hier haben mich alle immer gefragt, ob ich schon im Zoo gewesen sei. Und alle haben mir immer ihre Kleidungsstücke gezeigt, die sie ganz billig im Zoo gekauft haben. Und ich dacht mir „wieso gehen die sooft in den Zoo? Weshalb kaufen die ihre Kleider dort?“ Das wäre ja wie wenn ich Wochenende für Wochenende in den Zoo Zürich gehen und jedes Mal neue Kleider mitbringen würde.

Aber jetzt ist mir alles klar. Der Zoo ist Pekings Lieblings Shopping Paradies. Gut versteckt in einem stillgelegten U-Bahn Schacht reiht sich Shop an Shop. Zu kaufen gibt es Kleider – massenweise. Und dies spottbillig. Nerviges Handeln ist nicht nötig.
Eingang Zoo Im Zoo
3 Stunden habe ich mich mit Pingping durch die riesige unterirdische Halle gekämpft und sie hat gekauft und gekauft. Ich hingegen bin weit zurückhaltender. Der chinesische Kleidungsstil ist mir – sagen wir mal – zu bunt. Und so stehe ich am Ende meines Zoobesuches mit leeren Händen da. Das kann niemand so recht verstehen. Denn Pingping und auch alle anderen Shopper tragen Plastiktüten mit Einkäufen weg, die fast grösser sind, als sie selbst.

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